Montagmorgen, kurz nach acht. Während andernorts noch der Schulgong das Kommando führt, sitzen hier Siebtklässler im Kreis. Nicht, weil sie müssen, sondern weil sie dürfen. Thema: Gesundheit. Willkommen zur Projektwoche Fit4Future – einer jener Versuche, Schule nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebensraum zu begreifen.
Im Morgenkreis wird nicht doziert, sondern diskutiert. Über das, was den Körper stärkt – und was ihm schadet. Es geht um Bewegung, Ernährung, um Drogenprävention und mentale Stärke. Die Themen sind groß, die Jugendlichen erst 13. Und doch funktioniert es. Vielleicht gerade deshalb.
Was folgt, ist eine Woche, die mehr will als nur Wissen vermitteln. In der Schulküche werden Obst geschnitten, Müslis gerührt, Zuckerfallen entlarvt. Gesundes Frühstück? Klingt nach Pflichtprogramm, schmeckt aber – zur Überraschung mancher – ziemlich gut. Parallel laufen Workshops: Wie wirkt sich eine gesunde Ernährung auf den Alltag aus? Und was bedeutet es, wenn illegale Drogen ins Spiel kommen – für Körper, Psyche und Zukunft?
Nachmittags dann der zweite Teil des Konzepts: raus aus dem Klassenzimmer, rein in die Bewegung. Die Angebote lesen sich wie ein Ferienprogramm mit pädagogischer Fußnote: Radfahren mit Minigolf, Schwimmen, Handball, Klettern. Selbst Softball findet Fans, zumindest für diese Woche. Und wer am Anfang noch skeptisch war, merkt: Sport macht müde – aber zufrieden.
Höhepunkt und Abschluss zugleich: das große Völkerballturnier der siebten Klassen. Was wie ein harmloses Spiel klingt, ist in Wahrheit ein Lehrstück in Teamgeist, Taktik und Triumph. Hier zeigen sich Talente, die kein Test je abfragt. Und wir Lehrkräfte? Wir feuern an, lachen mit – und staunen über die Energie unserer Schülerinnen und Schüler.
Fit4Future ist kein Ersatz für Lehrpläne, aber ein wichtiger Zusatz. An unserer Schule investieren wir mit dieser Woche nicht nur in Noten, sondern in Menschen. Und genau das macht uns – und hoffentlich auch unsere Schülerinnen und Schüler – ein kleines Stück fitter für die Zukunft.